13.09.2015: Santander - Baro

So, jetzt bin ich wieder daheim und an meinem PC und kann endlich schreiben. Unterwegs kam ich einfach nicht auf meine Seite drauf - und wenn ich mich auf den Kopf gestellt, mit den Beinen gewackelt und dazu rhythmisch mit den Fußnägeln auf- und abgerollt habe!

 

Heideröslein!, und jetzt ist das schon so lange her! Na gut. Ich versuche einmal einen Anfang zu finden:

 

Am 12.09.2015 war es ja nun endlich so weit: Wir, das heißt drei Pilgerfreunde von uns und ich, flogen ab Frankfurt Hahn nach Santander. Und weil wir das Pilgern gleich ordnungsgemäß beginnen wollten, schlürften wir unseren ersten Hugo schon im Auto, ein Fläschchen Proseco gegen Flugfieber auf dem Flughafen und ein Döschen Spritz nach der Landung als Willkommensschlückchen in Spanien.


Als wir ankamen, war der Tag schon fast vorbei, nur noch nicht so ganz, dass wir nicht noch hätten ins Fischviertel schlendern und essengehen können. Die anderen hatten alle auf Holzkohle gegrillte Sardinen, aber ich habe es einfach nicht über's Herz bekommen, die mich mit ihren ausgekokelten Augen anguckenden Fische zu essen, auch wenn Thea, eine Holländerin, mit der ich letztes Jahr unterwegs war, inbrünstig zu mir meinte: "Augen schmecken leckerrrr!" Ich schnitt mir bei T. ein Schwänzlein ab, knabberte vorsichtig daran herum und war ansonsten sehr zufrieden mit meinem augenfreien Salat.

 



Die Nacht verbrachten wir in einem sehr günstigen und doch sehr schönen Familienzimmer eines Hotels. Und jetzt geht es endlich los:


Mit dem Bus fahren wir nach Potes, was schon ein Stückchen fast mitten in den Picos liegt. Als wir ankommen, torkeln uns noch die letzten Überbleibsel einer Fiesta über den Weg. Heideröslein!, ich kann euch sagen: Die Spanier wissen, wie man feiert!


Noch schnell eine Tasse café con leche in einer Bar, dann ist aber endlich Abmarsch!


Schon gleich hinter der Stadt holt und K., die sich unserem Grüppchen aus Österreich angeschlossen hat, ein und wir machen die ersten Fotos an einer Wandererfigur und einem Kreuz. Dann geht es weiter zur Messe nach Santo Toribo - eine schöne Art, einen Camino zu beginnen!


Heute ist noch "lockeres Einlaufen" - nicht viel, nicht viel hoch, aber schön.


Zum Abendessen bleiben wir auf dem Campingplatz von Baro, ein absoluter Tipp! Wobei ich glaube, dass es hier auch gar nicht so viele andere Gaststätten gibt. Jedenfalls ist es superlecker! Und dann passiert es: Ich trinke meine erste Clara (Radler) - ich! Ich mag doch gar kein Bier! Aber ich kann euch jetzt schon verraten: Es wird nicht meine Letzte sein.


Dann geht es noch einmal ein bisschen bergauf zur Herberge, die eine wunderbar gemütliche Terrasse hat. Noch ein Fläschchen Wein und zwischen unseren Gesprächen immer wieder ein Blick auf ein Gottesanbeterpärchen, das gerade das tut, was Gottesanbeterpärchen halt so tun, bevor das Gottesanbeterweibchen als Nachtisch das Gottesanbetermännchen auch im eigentlichen Sinne des Wortes vernascht.



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