25.09.2015 A Fonsagrada - O Cádavo

 

Es gibt Herbergen, von denen gehe ich irgendwie nicht gerne weg. Die in A Fonsagrada gehört da eindeutig dazu. Aber es hilft ja nix, ich kann ja hier nicht einziehen.



 



Das Hospital de Peregrinos Montouto ganz oben bei den Windrädern auf dem Berg wurde im 14. Jh. von Peter dem Grausamen gegründet, womit er seinem Namen nun nicht wirklich Ehre machte. Noch bis ins 20. Jh. hinein wurden hier Pilger aufgenommen und aufgepäppelt. Inzwischen besteht es leider nur noch aus halbzerfallenen Häusern - aber irgendwie ist es total lauschelig hier! Nur die Kapelle wurde wieder hergerichtet und dient als Wallfahrtsort.


Eigentlich hatte ich mir ganz feste vorgenommen, dieses Mal bis Castroverde zu laufen, damit morgen der Tag nicht so lange ist. Aber als ich endlich in O Cádavo ankomme, habe ich fertig. Gut, eine halbe Stunde Pause und ich würde die letzten 9 km sicher auch noch schaffen. Aber K. und T. sind hier und mein erster Pilger aus Oviedo hat schon eine Flasche Bier in der Hand - Hallo! Da hat sich Pause und Weiterlaufen aber so was von in Wohlgefallen aufgelöst.


Ein bisschen kirrig macht mich, dass der Herr, der sich in Castro ein bisschen über mich und mein Gehuste geärgert hat, auch hier ist. Wenn er heut noch einmal mit mir das Zimmer teilen muss, lyncht er mich!


Aber er strahlt mich an und guckt gar nicht knurrig und fragt ganz lieb und fürsorglich, wie es mir geht. Und schon geht es mir viiiiel besser!


Überhaupt sind ganz viele hier, die ich in den letzten Tagen kennengelernt habe. Das macht so ein schönes Gefühl im Bauch! Wer weiß: Ich denke ja immer, wenn ich einmal mit einem Menschen gelacht habe, dann stört mich sein Geschnarche gar nicht mehr. Vielleicht denken die anderen ja auch so über meinen Husten.


Am Ende des Tages bin ich erst recht froh, dass ich geblieben bin - auch wenn ich das gar nicht mehr gebraucht hätte, weil ich ja schon so froh genug war. Wir gehen einkaufen und Urs kocht für alle, die mögen, Nudeln mit einer tollen Soße. Ich mag nicht, aber das liegt nicht an seinen Kochkünsten, sondern am .... ein bisschen ... nicht wirklich ... appetitlichen Geschirr. Ich bin ja wirklich niemand, der Erbsgeschschsch....nöde macht, aber das fand ich schon letztes Jahr nicht wirklich essenanregend und inzwischen hat sich nichts daran geändert - zumindest nicht ins Postibie. Aber ich genieße es, mit den anderen zusammenzusitzen. Ich zieh mich ein bisschen heraus und beobachte sie aus einem Ecklein heraus und das ist so schön!

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